Kletterwoche Steinseehütte 2018

Mehrseillängen Klettertour Steinseehütte Lechtaler Alpen

Für unser erstes alpines Kletterabenteuer trafen wir uns am 28. Juli in Zams am Inn. Wir (Beate, Tom, Karo, Anne, Malte, Sascha, David, Markus und Klaus) stiegen am nächsten Morgen frisch und munter zur Steinseehütte (2061 m) auf. Die Fahrt am nächsten Tag über die enge, holprige Schotterpiste hoch zum Parkplatz an der Alfuzalm war schon abenteuerlich. Das Studentenfutter hüpfte nur so durchs Auto! Danach begann der kräftezehrende Fußweg, mit Klettersachen und Gepäck für eine Woche. Endlich oben gönnten wir uns ein erfrischendes Bad im glasklaren Steinsee.

Das Wetter meinte es sehr gut mit uns! Getreu dem Motto „Mies klettern ist mies leben“ stiegen wir am Montag direkt in unsere erste Mehrseillängentour ein! In drei Seilschaften stiegen wir über die Ostkante (Lange Kante) auf den Südwestlichen Parzinnturm (2590m). Die Route führte über 8 Seillängen im Schwierigkeitsgrad 2 bis 3 auf den Gipfel. Das Klettern in der ersten alpinen Mehrseillängenroute war aufregend und das viele Üben des letzten Jahres verursachte ein gutes Gefühl von Sicherheit. Auch, wenn sich die Orientierung im oberen Wandteil für eine Seilschaft etwas schwierig gestaltete, kamen wir alle glücklich und stolz auf dem Gipfel an.

Am Dienstag wurden wir schon mutiger. Tagesziel war der Steinkarturm über die Südwand und die Südostkante. Die Ausgesetztheit war teilweise atemberaubend und wir tief beeindruckt von der Schönheit um uns herum und von uns selbst. Am dritten Tag gingen wir den Spiehlerturm an. Die spektakulär freistehende Felsnadel ragt markant aus dem Grat über dem Steinkar und lockt das Herz eines jeden Kletterers. Eine Seilschaft stieg über die Südwestkante und zwei Seilschaften über die Ostkante. Das Klettern ging wunderbar und machte uns mächtig stolz. Leider wurde der Aufstieg über die Ostkante zu einer Geduldsprobe, da eine voraussteigende Seilschaft große Probleme bekam und wir deshalb gefühlt ewig am Standplatz warten mussten. Das herrliche Gipfelwetter und das wunderbar ausgesetzte Abseilen entschädigte uns dann und wenig später schauten wir von der Hüttenterasse dankbar auf ein tolles Bergabenteuer.

Die Wetterprognose für den Donnerstag bescherte uns einen ruhigen Tag im Klettergarten Schneekarle West. In Routen wie „thank you“ und „for the music“ fanden wir schnell einen flüssigen Rhythmus und viel Freude am gemeinsamen Tun! Unser vorletzter Tag führte uns über drei verschiedene Routen (Westpfeilerriss, HuKa- und Jubiläumsverschneidung) auf die Schneekarlespitze (2647m). So langsam stellte sich beim Klettern eine wohltuende Routine ein und wir erreichten den Gipfel nahezu gleichzeitig. Die seilfreie Kletterei zur Abseilpiste über den Westgrat erforderte dann noch einmal volle Konzentration. Müde und glücklich wurde der Klettertag vor der Hütte in der Nachmittagssonne begossen. Am Samstag stiegen Beate, Tom, Markus und David schon nach dem Frühstück ab. Karo, Klaus, Sascha, Malte und Anne verabschiedeten sich mit einem Tag im Klettergarten Schneekarle Süd und einem zünftigen Kaiserschmarrn von einer tollen Bergwoche.

Abgesehen von Klaus und Markus war das für uns alle die erste Klettertour in den Alpen. Wir haben in dieser Woche wahnsinnig viel dazu gelernt, wir sind über uns hinausgewachsen und hatten jede Menge Spaß zusammen. Unser besonderer Dank gilt Klaus und Markus dafür!