Tourenbericht 2023:
Sektionstour Rätikon/ Österreich
Schon früh am Morgen, ca. 5 Uhr, ging es am Samstag am Mindener Bahnhof los.
Wir waren 9 Leute: unser Wanderleiter Lu, Joachim, Jörg, Frauke, Silvia, Angelika, Dagmar, Andrea und Monika.
Tatsächlich schafften wir alle Anschlüsse mit Bahn und Bus und waren rechtzeitig an der Seilbahn am Lüner See. Die kurze Auffahrt gab uns schon einen Vorgeschmack auf die schönen Berge, die uns erwarteten. Beim Aufstieg von ca. 1,5 Stunden zur Totalalphütte begrüßten uns schon etliche Murmeltiere. Wir kamen gerade rechtzeitig zum Abendessen an und hatten noch einen gemütlichen Abend vor uns.
Am Sonntag bestiegen wir die Schesaplana, den höchsten Berg im Rätikon. Bei dem dreistündigen Aufstieg kamen wir ins Schwitzen und auch aus der Puste. Aber der Weg war wunderschön, z. T. über herrliche Wiesen mit Alpenblumen, auch ein bisschen mit Drahtseil klettern. Oben ein traumhaftes 360 Grad Panorama – wir blickten vom Bodensee zur Marmolata und zum Großglockner. Dazu blauer Himmel und Sonne, Vögel und Paraglider schwebten unter uns.
Weil das Wetter so schön war, wollten wir am nächsten Morgen unbedingt den Sonnenaufgang sehen. Um kurz nach 5 Uhr erwarteten wir also die Sonne auf dem Hang vor der Hütte. Sie war doch ein bisschen mehr hinter den Bergen verborgen als wir erwartet hatten. Aber das zunehmende warme Licht und die Morgenröte haben uns begeistert. Danach bot uns noch Angelika eine Yogastunde mit Sonnengruß auf der Terrasse an und Joachim sang mit uns ein Morgenlied.
Nach dem Frühstück in der Sonne stiegen wir mit unserem Gepäck zunächst ab zum Lüner See, dann ein gemächlicher Aufstieg zum Verajoch, Abstieg zur Zollhütte Vandans, Aufstieg zum Ofapass und dann ein langer, anstrengender Abstieg zur Lindauer Hütte.
Hier gab es einen Alpengarten, wo jeden Nachmittag um 17 Uhr der freundliche Landschaftsgärtner Gerhard eine Führung anbot, die uns viel Wissen vermittelte über die Alpenentstehung und -vegetation, sowie über die Folgen der menschlichen Bewirtschaftung auf die Flora und Fauna.
Am Dienstag wieder ein Frühstück auf der Terrasse und dann Aufstieg zur Geißspitze. Wir waren total stolz, dass wir die Spitze – trotz unseres Muskelkaters – in 1,5 statt der angegebenen 2 Stunden schafften. Auf dem Gipfel wieder eine tolle Rundumsicht und Joachim sang mit uns das afrikanische Siyahamb-ekukha-nyen-kwen-kos Loblied, das jetzt unser Gipfelsong ist!
Weiter ging es mit einer schönen Wanderung über den Grad mit herrlichen Blumenwiesen zu einer Alm, wo wir frische Buttermilch genossen und das letzte Stück Apfelstrudel teilten.
Auf dem Rückweg gab uns ein Alphornbläser ein Ständchen und kunstvoll geschnitzte Edelweiß. Vor dem Abendessen war noch Zeit und Lu machte mit uns im steinigen Gelände Trittsicherheitstraining, danach gab es noch Yoga- und Dehnübungen. Am Abend kam das lang angekündigte Unwetter mit Hagel.
Nach einer gewitterreichen Nacht konnten wir doch um 9.00 Uhr losgehen – über die Laschetsalpe zum Berghof Golm. Unterwegs begegneten wir einer anderen Wandergruppe, denen wir unser Lied vorsangen. Als Antwort versprachen sie uns Alphornmelodien, die wir tatsächlich nach einer Weile weit übers Tal hörten.
Rückweg im Regen und ein ruhiger Lese/Spielnachmittag in der Hütte.
Am Donnerstag verabschiedeten wir uns von der Lindauer Hütte und wanderten über die schwarze Scharte – der Weg war z.T. ausgesetzt und mit Drahtseilen gesichert - zur Tilisunahütte. Einige machten noch einen Nachmittagsausflug am See vorbei. Es war leider kein Badewetter, aber auch besonders – mit Nebel und Regen über sprudelnde Bäche und Wasserfälle.
Am Freitag brachen wir schon früh auf zu einer sehr abwechslungsreichen Wanderung auf die Sulzfluh über Wiesen, Felsplatten. Schneefelder und ausgesetzte Stellen. Auf dem Gipfel (2800m) war es sehr stürmisch und wir verzehrten unser Picknick in enger Runde in einer Steinkuhle. Beim Abstieg entschieden wir uns für einen Ausflug in die Schweiz – zur Garschinahütte. Ein Gerücht bewahrheitete sich – der „brutal leckere“ Schoko- und Nusskuchen….
Der Rückweg – mit schönen Aussichten und Murmeltieren als Wegbegleiter - zog sich lange hin und alle waren froh, nach vielen Stunden wieder an der Hütte zu sein. Den letzten Abend verbrachten wir wieder mit Spielen und natürlich einer Reflexion über die gemeinsam verbrachte Woche mit allen Herausforderungen und Highlights. Fazit – es hat allen gut gefallen, es gab viel Spaß in der Gruppe und die Planung und Organisation waren auch super.
Dafür Lu vielen Dank und gerne wieder!
Monika Höning